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Resonanzraum


Das Wort Resonanz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ‚widerhallen‘. Im physikalischen Sinne meint es zunächst das Mitschwingen eines schwingungsfähigen Körpers oder Materials. Auch in der Psychologie und der Soziologie wird das Wort Resonanz immer häufiger verwendet. Dort meint es die Beziehung zwischen Menschen oder Mensch und Umwelt. Etwas ruft uns von außen an und bringt in uns etwas zum Schwingen. Wir lassen uns durch einen Klang, ein Bild oder eine Situation berühren.

 

Erst wenn wir mit der Welt in Resonanz gehen, fühlen wir uns wirksam und lebendig mit der Welt verbunden, weil wir selbst in der Welt etwas zu bewirken vermögen (Hartmut Rosa).

 

Wenn wir mit unserer Stimme arbeiten, geht es immer um Beziehung und Resonanz. Wie erlebe ich mich selbst? Wie erlebe ich einen Klang in mir? Wie komme ich mit mir in Resonanz?

 

Auf physikalischer Ebene

… laden wir unser Gewebe ein, in die Schwingung einzusteigen. Schwingungen werden in Herz gemessen. Der Kammerton a‘, der Ton einer Stimmgabel beispielsweise, hat bei uns 440 Hz, also 440 Schwingungen pro Sekunde. So wie eine Geigensaite den Holzkorpus zum Schwingen bringt, werden beim Singen unsere Faszien, Schleimhäute und Gewebe zur Vibration angeregt. Diese feinen Gewebsschwingungen erzeugen die sogenannten Sängerformanten, Vibrationsfrequenzen jenseits der 3000 Hz. Je mehr Gewebe mitschwingen darf, desto leichter wird das Singen erlebt und desto farbiger und brillianter wird das Klanggeschehen.

 

Auf seelischer Ebene

… gehen wir als Menschen miteinander in Resonanz, aber über die Stimme auch mit uns selbst. Nicht selten beschreiben Sänger*innen, dass sie eine Gänsehaut bekommen, wenn sie bestimmte Lieder singen.

Durch die Faszienforschung weiß man, wie sensibel Fasziengewebe auf (Schwingungs-)Reize reagiert. Es ist von Millionen Nervenenden durchzogen und viele verschiedene Rezeptoren reagieren sensibel auf Veränderungen der Temperatur, der Berührung oder eben auch der Vibration. Beim Singen stimulieren wir Nervensystem und Gewebe gleichermaßen, (Ver-)Spannungen lösen sich und die Selbstregulation des Körpers wird angeregt.  Manchmal kommt es daher vor, dass sich beim Singen alte Themen oder Emotionen zeigen. Auch dafür ist Raum im Unterricht, wenngleich ich darauf hinweisen möchte, dass Stimmcoaching kein Therapieangebot darstellt. Ich kann weder therapieren, noch heilen, aber ich kann mein Gegenüber achtsam begleiten und jeden Menschen in seiner Ganzheit willkommen heißen.

 





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